Sonntag, 31. August 2014

Es geht los!

Die erste Phase hatte ich ja bereits die letzten Tage hinter mich gebracht. Abschied nehmen von meinen Freunden und Verwandten. Was sagt man denn, wenn man sich mal eben so ein Jahr lang nicht mehr sieht? [...]


Oh man, ich werde sie ja alle vermissen. Ein Jahr ohne die liebsten Menschen, das kann ich mir gerade erstmal gar nicht vorstellen. 
Aber als es dann langsam wirklich immer ernst ernster wurde, fiel dem ganzen auch etwas der Schlaf zum Opfer. Ich konnte ja bereierts seit Mittwoch nicht mehr schlafen, aber die Nacht jetzt von Freitag auf Samstag, meine letzte Nacht zuhause, war noch schlimmer. Noch mehr Adrenalin im Körper, noch mehr Herzrasen. Ich bin um 2.15 Uhr aufgestanden. Eigentlich ja viel zu früh. Mein Kater hat die ganze Nacht bei mir geschlafen, als wüsste er, dass es die letzte war. Dann um 3.00 Uhr mitten in der Nacht habe ich mein zuhause dann verlassen. Mal eben so. Für ein Jahr. Am Flughafen in Düsseldorf gingen meine letzten Stunden in Deutschland bereits um wie im Flug. Viel zu schnell für meinen Geschmack. Selbst den letzten deutschen Latte Macchiato im Flughafen Bistro konnte ich nicht mehr wirklich genießen. Vielleicht war es auch zu viel Koffein, da ich ja eh schon so wach war. Aber es war trotzdem schön meine Familie dabei zu haben. Aber dann kam der Moment des Abschieds. Ich hatte mir das ja alles irgendwie etwas anders vorgestellt. Ein letztes Mal umarmt werden, von den wichtigsten Menschen überhaupt. Es tat so gut, aber irgendwann mussten wir uns ja wieder loslassen. Und dann hieß es ab hinter die Glasscheibe. Wir haben uns bis es nicht mehr ging zugewunken.  Die letzten Küsse in die Luft geworfen. Und dann waren wir getrennt. Meine Familie ist wieder nach Hause gefahren, und ich wäre eigentlich am liebsten gleich wieder mitgekommen. Stattdessen war ich alleine. Das war so ein komisches Gefühl, es war alles irgendwie viel zu viel. Als ich dann in Kopenhagen umgestiegen bin, wurde auch leider nur einer meiner beiden Koffer nach Bergen weitergeleitet, sodass ich dort angekommen erstmal etwas ratlos war. Das fing ja alles echt super an. Allerdings hat sich das mit dem Koffer mittlerweile erledigt, ich habe mich dann doch ganz gut am Arrival Service durchschlagen können und mein Koffer wird mir innerhalb der nächsten 24h nachgeliefert. Na das ist ja nochmal gut gegangen.
Und jetzt auch mal was Positives. Also in Bergen angekommen wurde ich zunächst schonmal lieb von meiner Gastmutter, meiner Gastschwester und ihrer besten Freundin am Flughafen empfangen und von da ging es dann gleich zu ihrer Hütte. Dort habe ich auch meine erste Nacht auf norwegischem Boden verbracht. 
Dazu muss ich noch sagen, dass in Norwegen fast jede Familie neben ihrem Haus noch eine größere Hütte hat, die meistens entweder an einem See oder auf einem Berg steht. Bei mir war eben letzteres der Fall. Wir haben dann zusammen mit der Familie gegessen und den 17. Geburtstag meiner Gastschwester gefeiert. Ich habe also gleich schon an meinem ersten Tag fast die komplette Familie kennen gelernt, das hat mich dann doch alles etwas überfordert. Aber danach beim Gassi gehen mit Hund Ronja habe ich zum ersten mal die norwegische Landschaft so richtig auf mich wirken lassen und dabei meine ersten Fotos geknpist.
Aber ich freue mich jetzt erstmal auf mein richtiges neues "zuhause" für das kommende Jahr, und besonders auf mein neues Bett, denn ich bin wirklich ziemlich fertig!